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ExO 2.0 setzen neue Maßstäbe in der Unternehmensführung, indem sie durch technologische Disruption, agile Strukturen und externe Ressourcen ihre Skalierungsfähigkeit um ein Vielfaches steigern. Doch wie können traditionelle Unternehmen diese Prinzipien adaptieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben?
Executive Summary: Exponentielle Organisationen (ExOs) unterscheiden sich grundlegend von klassischen Unternehmen, indem sie exponentielles Wachstum durch innovative Strategien und Technologien ermöglichen. Sie nutzen einen "Massive Transformative Purpose" (MTP) als Nordstern und skalieren über externe Hebel wie Communitys, Algorithmen und Plattformstrategien. Unternehmen wie Airbnb, Uber oder OpenAI haben bewiesen, dass eine kleine Kernorganisation mit den richtigen Prozessen immense Marktanteile gewinnen können. Für etablierte Unternehmen besteht jedoch die Herausforderung darin, traditionelle Strukturen aufzubrechen, um mit der Geschwindigkeit dieser neuen Marktteilnehmer Schritt halten zu können. Der Artikel analysiert die Mechanismen exponentieller Organisationen und zeigt Wege auf, wie Unternehmen diese Prinzipien adaptieren können.
Unternehmen bewegen sich heute in einem Marktumfeld, das sich nicht mehr linear, sondern exponentiell entwickelt. Geschäftsmodelle, die jahrzehntelang stabil waren, werden innerhalb weniger Jahre von disruptiven Technologien überholt. Doch während dieser Wandel in aller Munde ist, bleibt er schwer greifbar – denn unser wirtschaftliches Denken ist traditionell auf lineares Wachstum ausgerichtet.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Kostenverfall digitaler Technologien. Die Preisentwicklung von Hochleistungsrechnern, Cloud-Computing oder Genomsequenzierungen folgt keinem gleichmäßigen Muster, sondern stürzt regelrecht ab. Wer sich heute noch an Erfahrungswerten der letzten Dekade orientiert, unterschätzt, wie schnell technologische Fortschritte ganze Branchen umkrempeln. In der Automobilindustrie etwa wurden Elektroautos lange belächelt, bis Tesla mit exponentieller Innovationsgeschwindigkeit etablierte Hersteller unter Zugzwang setzte. Auch die Finanzbranche erlebt durch Blockchain-Technologien eine fundamentale Veränderung – nicht in Jahrzehnten, sondern innerhalb weniger Jahre.
Doch während Technologien exponentiell wachsen, bleiben viele Unternehmen in traditionellen Strukturen gefangen. Skalierung wird oft mit steigenden Mitarbeiterzahlen oder wachsenden Investitionsbudgets gleichgesetzt. Doch ist es möglich, dass Unternehmen selbst exponentiell wachsen – also mit minimalem Ressourceneinsatz ein Vielfaches an Wert generieren?
Die Antwort ist ein klares Ja. Unternehmen wie Google, Uber oder OpenAI zeigen, dass es möglich ist, mit wenigen Mitarbeitern gigantische Märkte zu dominieren. Doch was unterscheidet sie von traditionellen Firmen? Welche Strukturen und Prinzipien ermöglichen exponentielles Wachstum? Und wie können auch etablierte Unternehmen in Europa diese Mechanismen nutzen, um sich für die Zukunft zu wappnen?
Dieser Artikel zeigt, was exponentielle Organisationen ausmacht und wie Unternehmen hierzulande die Chancen der nächsten Dekade nutzen können.
Traditionelle Unternehmen wachsen linear: Mehr Umsatz erfordert mehr Mitarbeiter, mehr Kapital oder mehr Produktionskapazität. Exponentielle Organisationen (ExOs) brechen mit diesem Muster. Sie können um ein Vielfaches schneller, effizienter und kostengünstiger skalieren als ihre Konkurrenz – ohne proportional mehr Ressourcen einsetzen zu müssen.
Der Schlüssel dazu liegt in der konsequenten Nutzung digitaler Technologien, Plattformstrategien und Netzwerkeffekten. Während klassische Unternehmen stark auf interne Strukturen setzen, nutzen ExOs externe Netzwerke, Automatisierung und datengetriebene Entscheidungen, um Skalierungspotenziale voll auszuschöpfen.
Ein Paradebeispiel ist TED. Ursprünglich eine kleine Konferenz für ein ausgewähltes Fachpublikum, wuchs TED durch digitale Distributionskanäle und Community-Einbindung zu einer globalen Wissensplattform. Die kostenlose Veröffentlichung der Vorträge auf YouTube sowie das Lizenzmodell für TEDx-Events ermöglichte eine Expansion, die mit klassischen Mitteln undenkbar gewesen wäre.
Uber und Airbnb sind weitere ExOs: Sie besitzen weder eigene Autos noch Hotels, sondern nutzen bestehende Infrastrukturen und verbinden Angebot und Nachfrage effizienter als traditionelle Anbieter. Diese Strategie – digitale Plattformen statt physischer Assets – ermöglicht extreme Skalierungsmöglichkeiten.
Auch große Tech-Unternehmen wie Google oder Tesla setzen auf exponentielle Prinzipien. Google nutzt Künstliche Intelligenz und Algorithmen, um Dienstleistungen hochgradig automatisiert bereitzustellen, während Tesla nicht nur Autos produziert, sondern mit Software-Updates und einem datengetriebenen Ansatz die Branche revolutioniert.
Der entscheidende Faktor hinter exponentiellem Wachstum ist die Digitalisierung. Sobald ein Produkt oder eine Dienstleistung digitalisiert ist, kann sie nahezu kostenlos repliziert werden – ohne steigende Grenzkosten. Dies führt zu einer rasanten Verbreitung und Skalierung.
Gleichzeitig verstärken Netzwerkeffekte diesen Prozess. Je mehr Nutzer eine Plattform wie Uber oder Airbnb hat, desto attraktiver wird sie für neue Kunden und Anbieter. Dieser selbstverstärkende Mechanismus erlaubt es ExOs, mit minimalem Kapitaleinsatz Marktführer zu werden, während traditionelle Unternehmen in teure Infrastruktur investieren müssen.
Exponentielle Organisationen sind also kein Zufall oder Glücksfall, sondern das Ergebnis eines strukturierten Ansatzes. Doch was genau unterscheidet sie von klassischen Unternehmen? Im nächsten Abschnitt werfen wir einen genaueren Blick auf die Prinzipien, die ExOs so erfolgreich machen.
Ein treffender Vergleich ist der zwischen den USA und Europa im digitalen Zeitalter. Während US-Unternehmen wie Amazon, Google und Tesla früh auf Skalierung durch Technologie setzten, halten viele europäische Unternehmen zu lange an traditionellen Strukturen fest.
Amazon dominiert den E-Commerce nicht durch bessere Produkte, sondern durch KI-gestützte Logistik, Cloud-Computing und datengetriebene Prozesse. Tesla revolutionierte nicht nur das Auto, sondern auch dessen Software und Nutzung. In Europa hingegen unterschätzten viele Branchen den Wandel – von der Automobilindustrie bis zu Banken und Medienhäusern.
Der Unterschied liegt in der Denkweise: Während US-Firmen agil experimentieren und skalieren, bremsen Bürokratie und Risikoscheu viele europäische Unternehmen aus. Wer in der exponentiellen Ära überleben will, muss alte Strukturen aufbrechen und konsequent auf digitale Innovation setzen.
Seit Jahren reduziert sich die Eintrittsbarriere für Innovation drastisch. Was früher Millioneninvestitionen und große Entwicklungsteams erforderte, ist heute mit Cloud-Computing, Open-Source-Software und generativer KI für nahezu jeden Gründer verfügbar. Unternehmen können auf bereits existierende Infrastrukturen zugreifen, statt eigene Ressourcen aufzubauen:
Dies führt zu einer Welt, in der Innovation nicht mehr nur von etablierten Unternehmen mit großem Kapital ausgeht, sondern von flexiblen, schnell skalierenden Akteuren, die durch Technologie die bisherigen Markteintrittsbarrieren eliminieren.
Kaum ein Beispiel zeigt deutlicher, wie exponentielle Innovation traditionelle Marktführer überrollt als das Schicksal von Kodak. Das Unternehmen dominierte über Jahrzehnte den Fotomarkt, doch als die Digitalisierung Einzug hielt, versäumte es Kodak, sich rechtzeitig anzupassen. Tragischerweise hatte Kodak selbst 1975 die erste Digitalkamera erfunden – doch das Management unterschätzte die exponentielle Entwicklung dieser Technologie.
2012 meldete Kodak Insolvenz an. Im selben Jahr wurde Instagram für eine Milliarde Dollar von Facebook übernommen – mit gerade einmal 13 Mitarbeitern. Während Kodak an physischen Produkten festhielt, setzte Instagram auf digitale Netzwerkeffekte und die exponentielle Skalierung einer Plattform.
Ein ähnliches Muster zeigt sich bei Blackberry vs. Apple. Blackberry war einst der unangefochtene Marktführer im Smartphone-Segment – bis Apple mit dem iPhone nicht nur ein besseres Gerät, sondern eine ganze Plattform schuf. Blackberrys lineares Denken, das sich auf sichere E-Mails und physische Tastaturen konzentrierte, wurde von Apples App-Ökosystem und benutzerfreundlichem Interface aus dem Markt gedrängt.
Die größten Hindernisse für etablierte Firmen liegen nicht in der Technologie, sondern in der Unternehmenskultur und den internen Strukturen:
Exponentielle Organisationen haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind von Beginn an darauf ausgelegt, neue Technologien zu nutzen, mit geringen Kosten zu skalieren und durch Netzwerkeffekte exponentielles Wachstum zu erzeugen. Die Frage ist nicht mehr, ob sich Unternehmen anpassen müssen, sondern wie schnell sie es tun.
Im nächsten Abschnitt gehen wir darauf ein, welche spezifischen Merkmale exponentielle Organisationen konkret auszeichnen – und was etablierte Unternehmen von ihnen lernen können.
Das EXO-Modell beschreibt zehn Schlüsselmerkmale, die in zwei Kategorien unterteilt sind:
Diese fünf Prinzipien ermöglichen es EXOs, externe Ressourcen zu nutzen um exponentiell zu wachsen, ohne proportional mehr Kapital oder Mitarbeiter zu benötigen.
1. Staff on Demand – Flexible Ressourcen statt fester Belegschaft
Traditionelle Unternehmen bauen langfristige Personalstrukturen auf, ExOs setzen gezielt auf externe Fachkräfte. Plattformen wie Upwork, Fiverr oder Gig-Worker-Modelle ermöglichen es, benötigtes Know-how flexibel zuzukaufen. Während klassische Unternehmen bei Marktschwankungen mit Personalüberkapazitäten kämpfen, bleiben ExOs agil und skalierbar.
2. Community & Crowd – Die Macht von Netzwerken nutzen
ExOs binden externe Communities in ihre Wertschöpfung ein. Wikipedia wächst durch Millionen freiwilliger Autoren, Tesla profitiert von Early Adoptern, die Software-Updates testen. Statt auf interne Ressourcen zu setzen, aktivieren ExOs ihre Nutzer als Innovations- und Wachstumstreiber.
3. Algorithmen & KI – Datengetriebene Entscheidungsfindung
Ob Google, Amazon oder Netflix – die erfolgreichsten Unternehmen treffen Entscheidungen nicht mehr intuitiv, sondern basierend auf Echtzeitdaten. Personalisierte Empfehlungen, dynamische Preisgestaltung und automatisierte Prozesse erhöhen Effizienz und Skalierungsmöglichkeiten.
4. Leverage Assets – Fremde Ressourcen statt eigener Infrastruktur
Warum eigene Produktionsstätten oder Lagerhäuser unterhalten, wenn sich bestehende Ressourcen effizienter nutzen lassen? Airbnb besitzt keine Hotels, Uber keine Taxis. Cloud-Computing ersetzt teure Serverfarmen, Dropshipping reduziert Lagerhaltungskosten. Wer auf fremde Assets setzt, senkt Fixkosten und bleibt skalierbar.
5. Engagement – Gamification und Anreizsysteme für Nutzerbindung
ExOs nutzen psychologische Mechanismen, um Kunden und Mitarbeiter langfristig zu binden. Gamification, Token-Ökonomien oder KI-gestützte Personalisierung sorgen für Engagement. Duolingo hält Nutzer durch Lern-Streaks motiviert, Apple schafft mit seinem Ökosystem eine starke Kundenloyalität.
Während SCALE für Wachstum sorgt, ermöglicht IDEAS eine effiziente interne Steuerung – ohne klassische Hierarchien oder bürokratische Prozesse.
6. Interfaces – Standardisierte Schnittstellen für Skalierung
ExOs automatisieren Interaktionen zwischen Kunden, Partnern und Systemen durch digitale Schnittstellen (APIs). Google Ads, Amazons Marktplatz oder OpenAI’s API ermöglichen es, mit minimalem Aufwand Millionen Nutzer zu bedienen.
7. Dashboards – Echtzeitdaten statt hierarchischer Kontrolle
Moderne Unternehmen steuern ihre Prozesse nicht mehr über starre KPIs, sondern über dynamische Dashboards mit Echtzeitinformationen. Statt jährlicher Strategie-Reviews setzen ExOs auf kontinuierliche Optimierung durch datenbasierte Entscheidungsfindung.
8. Experimentation – Testkultur und kontinuierliche Innovation
Während klassische Unternehmen langfristige Pläne verfolgen, testen ExOs kontinuierlich neue Ansätze. Amazon misst den Erfolg eines Teams an der Anzahl durchgeführter Experimente, Tesla entwickelt seine Fahrzeuge iterativ über Software-Updates.
9. Autonomy – Dezentrale Teams und agile Strukturen
ExOs setzen auf autonome, selbstorganisierte Teams. Statt zentraler Steuerung arbeiten kleine Einheiten mit klaren Zielen und Entscheidungsfreiheit. Unternehmen wie Haier oder Spotify haben klassische Management-Hierarchien weitgehend abgeschafft.
10. Social Technologies – Kollaboration durch digitale Tools
Slack, Asana, Zoom – moderne Unternehmen nutzen digitale Tools, um vernetzt und agil zu arbeiten. ExOs ermöglichen globale Zusammenarbeit ohne physische Präsenz. Hybride und dezentrale Strukturen werden zur Norm.
Diese zehn Faktoren sind kein Zufall, sondern systematische Prinzipien für exponentielles Wachstum. Während klassische Unternehmen versuchen, ihre bestehenden Strukturen zu optimieren, setzen Unternehmen der Zukunft von Anfang an auf Skalierbarkeit, Agilität und digitale Netzwerke.
Doch wie können traditionelle Unternehmen diese Prinzipien adaptieren? Im nächsten Abschnitt analysieren wir, warum etablierte Firmen oft an ihrer eigenen Trägheit scheitern – und welche Strategien den Wandel ermöglichen.
Während exponentielle Organisationen neue Märkte mit atemberaubender Geschwindigkeit erobern, kämpfen traditionelle Unternehmen oft damit, sich den wandelnden Bedingungen anzupassen. Ihre Geschäftsmodelle, Strukturen und Unternehmenskulturen sind auf Stabilität und Effizienz ausgerichtet – nicht auf exponentielles Wachstum.
Obwohl viele Konzerne die Disruption durch technologische Innovationen erkennen, scheitern sie oft daran, selbst exponentielle Prinzipien zu übernehmen. Warum ist das so?
Das primäre Problem etablierter Unternehmen ist ihre Historie: Sie wurden in einer Zeit aufgebaut, in der Skalierung vor allem durch Kapital, Personal und physische Infrastruktur erfolgte. Skalierung bedeutete neue Werke, mehr Filialen, zusätzliche Teams. Doch im digitalen Zeitalter werden Märkte durch Netzwerkeffekte, Algorithmen und Plattformen dominiert – Faktoren, die mit klassischen Strukturen kaum nutzbar sind.
Die größten Herausforderungen großer Organisationen:
Die Folge: Viele Unternehmen reagieren auf Disruptionen zu spät oder zu zaghaft und überlassen das Feld neuen Wettbewerbern.
Selbst wenn eine große Organisation die Notwendigkeit erkennt, sich zu verändern, stößt sie auf eine unsichtbare, aber mächtige Barriere: das Corporate Immune System. Dieses Immunsystem verteidigt bestehende Strukturen, indem es disruptive Innovationen ausbremst – oft unbewusst, aber äußerst wirkungsvoll.
Warum passiert das?
Diese Dynamik führt dazu, dass überlebensnotwendige Innovationen nicht intern entstehen, sondern extern von neuen Marktteilnehmern entwickelt werden.
Beispiel: OpenAI vs. Google – obwohl Google mit DeepMind über führende KI-Expertise verfügt, hat ein externes Start-up (OpenAI) die kommerzielle KI-Revolution angeführt.
Einer der zentralen Gründe, warum traditionelle Unternehmen den Anschluss verlieren, ist die mangelnde Experimentierkultur. Während ExOs kontinuierlich Hypothesen testen und iterieren, setzen etablierte Unternehmen auf langfristige Strategiepläne und detaillierte Business Cases. Doch in einer Welt exponentiellen Wandels sind Fünfjahrespläne oft schon bei ihrer Fertigstellung veraltet.
Typische Symptome fehlender Experimentierkultur:
Start-ups wie Tesla, SpaceX oder Amazon experimentieren ständig. Amazon testet täglich Tausende von Produkt- und Prozessverbesserungen, von UX-Optimierungen bis zu Preisstrategien – ein Ansatz, den viele traditionelle Unternehmen nicht verfolgen.
Die Disruption durch exponentielle Technologien wird nicht langsamer – sie beschleunigt sich. Unternehmen, die weiterhin auf traditionelle Strukturen und Denkweisen setzen, werden von agileren Wettbewerbern überholt. Doch es gibt Wege, sich gegen das „Corporate Immune System“ zu wappnen und eine echte Transformation einzuleiten.
Im nächsten Abschnitt zeigen wir, welche Strategien etablierte Unternehmen nutzen können, um sich neu aufzustellen und exponentielle Prinzipien in ihre Organisation innovativ zu integrieren.
Viele etablierte Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, sich anzupassen – doch der Wandel bleibt oft schwierig. Die gute Nachricht: Transformation ist möglich, wenn sie strategisch angegangen wird. Entscheidend ist, nicht einfach bestehende Strukturen zu digitalisieren, sondern ein neues Organisationsdesign zu entwickeln, das exponentielles Wachstum ermöglicht.
Die folgenden Strategien haben sich als besonders wirksam erwiesen:
Eine der größten Herausforderungen etablierter Unternehmen ist das Corporate Immune System, das disruptive Innovationen ausbremst. Eine bewährte Lösung ist die Gründung von Spin-offs, die außerhalb der Kernorganisation agieren.
Spin-offs profitieren von der Infrastruktur des Mutterkonzerns, unterliegen aber nicht dessen Hierarchien und Prozessen. Sie sind freier in der Entwicklung disruptiver Innovationen und können sich agiler am Markt bewegen.
Ein zentrales Merkmal exponentieller Organisationen ist die Fähigkeit, von einem Produkt zu einer Plattform zu werden. Plattformen erzeugen Netzwerkeffekte, die ihr Wachstum exponentiell beschleunigen.
Für etablierte Unternehmen bedeutet dies, neue Einnahmequellen durch digitale Geschäftsmodelle zu erschließen, anstatt sich allein auf den Verkauf von Produkten zu verlassen.
Künstliche Intelligenz ist kein Nischenphänomen mehr – sie ist die nächste große Revolution in der Wirtschaft. Unternehmen, die KI nicht strategisch integrieren, laufen Gefahr, abgehängt zu werden.
Um KI nicht als isoliertes IT-Thema, sondern als zentralen Wachstumstreiber zu etablieren, setzen fortschrittliche Unternehmen auf eine neue Rolle: den Chief AI Officer (CAIO).
Für Führungskräfte ist entscheidend, KI nicht als Einzelprojekt, sondern als Querschnittstechnologie zu begreifen, die sämtliche Geschäftsprozesse verändert. Unternehmen, die das frühzeitig umsetzen, sichern sich einen langfristigen Wettbewerbsvorteil.
Apple ist eines der wenigen großen Unternehmen, die sich immer wieder selbst neu erfinden. Der Schlüssel: hochgradig geheime, autonom agierende Projektteams.
Diese Strategie funktioniert, weil disruptive Innovationen in etablierten Unternehmen oft auf Widerstand stoßen. Apple isoliert solche Projekte bewusst vom Tagesgeschäft, um ihnen maximale Freiheit zu geben.
Etablierte Unternehmen haben oft einen entscheidenden Vorteil gegenüber Start-ups: Kapital, Markenstärke und Marktzugang. Doch wenn sie weiter in alten Strukturen denken, werden sie von agileren Wettbewerbern überholt.
Die drei wichtigsten Maßnahmen zur Transformation sind:
Die nächsten Jahre entscheiden, welche Unternehmen die Transformation meistern – und welche von der nächsten Welle exponentieller Organisationen abgelöst werden.
Die kommenden Jahre werden eine nie dagewesene Welle technologischer Durchbrüche bringen. Während Unternehmen und Gesellschaften sich noch mit der Digitalisierung arrangieren, stehen bereits die nächsten Umwälzungen bevor. Von Künstlicher Intelligenz über Quantencomputing bis zur Robotik – wir erleben derzeit gleichzeitig mehrere „Gutenberg-Momente“, die bestehende Märkte, Wertschöpfungsketten und Berufe fundamental verändern werden.
Historisch gesehen hat jede bedeutende Technologie eine Epoche geprägt – vom Buchdruck über Elektrizität bis zum Internet. Heute haben wir nicht nur eine einzelne Innovation, sondern gleich mehrere Transformationstreiber:
Jede dieser Technologien wäre für sich genommen schon revolutionär – doch ihre Kombination und gegenseitige Verstärkung sorgt für eine exponentielle Innovationsdynamik, die Unternehmen radikal fordert.
Mit technologischen Umwälzungen gehen tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen einher. Führungskräfte müssen sich nicht nur mit der Implementierung neuer Technologien beschäftigen, sondern auch mit deren Auswirkungen auf Beschäftigung, Qualifikation und Regulierung.
Um sich in einer exponentiellen Welt erfolgreich zu positionieren, brauchen Unternehmen nicht nur neue Technologien, sondern auch neue Führungsstrukturen. Zwei besonders wichtige Rollen werden sich etablieren:
In dieser neuen Welt, die sich immer schneller verändert, sind Führungskräfte gefordert, sich selbst kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wichtige Leitfragen für die kommenden Jahre sind:
Exponentielle Technologien werden nicht langsamer – sie beschleunigen sich. Unternehmen stehen vor einer klaren Wahl: Entweder sie gestalten die Transformation aktiv, oder sie werden von ihr überrollt.
Die kommenden Jahre werden nicht von den größten oder kapitalstärksten Unternehmen dominiert, sondern von den agilsten. Führungskräfte, die exponentielle Prinzipien frühzeitig adaptieren, sichern ihren Unternehmen nicht nur das Überleben – sondern gestalten aktiv die Zukunft der Wirtschaft.
Die kommenden Jahre werden nicht von den größten Unternehmen dominiert, sondern von den agilsten. Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen vor einer historischen Entscheidung: Wollen sie aktiv die Zukunft gestalten – oder riskieren sie, von ihr überholt zu werden?
Europa zwischen Stabilität und Disruption
Europäische Unternehmen sind weltweit führend in Ingenieurskunst, Präzision und langfristiger Planung. Doch genau diese Stärken können zur Schwäche werden, wenn sie mit exponentiellem Wandel kollidieren. Während in den USA und Asien mutig investiert, getestet und skaliert wird, neigen Unternehmen in DACH zu übermäßiger Regulierung, Risikovermeidung und Perfektionismus.
Die Realität ist: Perfektion ist der Feind der Geschwindigkeit.
Ein Unternehmen, das eine KI-Strategie erst drei Jahre analysiert, bevor es handelt, wird nicht gegen eine Organisation bestehen, die heute Experimente startet und in sechs Monaten marktfähige Lösungen liefert.
Drei fundamentale Handlungsfelder für europäische Unternehmen
Die Frage ist dabei nicht mehr, ob sich Unternehmen transformieren müssen – sondern wie schnell.
Wer weiter auf schrittweise Verbesserung setzt, anstatt exponentielle Potenziale zu nutzen, wird sich bald in einer Nische wiederfinden, die nicht mehr relevant ist. Die größten Marktführer der nächsten Dekade werden nicht diejenigen sein, die ihre Vergangenheit verwalten – sondern die, die mit radikalem Mut in die Zukunft investieren.
Europas Wirtschaft hat noch immer die Chance, eine globale Führungsrolle in der exponentiellen Ära einzunehmen. Doch sie muss sich von ihrer Trägheit lösen. Jetzt.